Am 23. und 24. November 2017 fand erstmalig in Düsseldorf die Deutsche Meisterschaft der Anlagenmechaniker/innen für SHK-Technik statt. Acht Teilnehmer aus ganz Deutschland kämpften im überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Bilk um den Titel. In einem spannenden Wettkampf setzte sich schlussendlich Pascal Schreiter aus Aue durch. Das Talent aus dem Bundesland Sachsen überzeugte die sechsköpfige Expertenkommission mit 94,94 von 100 Punkten. Vizemeister wurde Timo Römer mit 92,25 Punkten aus Saarbrücken. Benedikt Geldner aus Bad Staffelstein belegte mit 82,57 Punkten Platz drei.
Am vergangenen Donnerstag und Freitag erlebten rund 850 Besucher Handwerk, Produkte und Dienstleistungen des Sanitär-Heizung-Klimasektors live in Düsseldorf. „Zwei Tage lang lautete das Motto: Reinschnuppern, Mitfiebern und Ausprobieren. Verbraucher, Branchenvertreter, SHK-Azubis wie auch sechs Schulklassen aus dem Großraum Düsseldorf haben die Chance genutzt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im Rahmen der Abendveranstaltung am 24. November im Chapiteau mit Pascal Schreiter einen würdigen Deutschen Meister küren konnten, bekräftigt Hans-Werner Eschrich, Organisator und Obermeister der ausrichtenden SHK-Innung Düsseldorf.
Acht Gesellen, alle um die 20-Jahre alt, aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein stellten unter Beweis, wie anspruchsvoll, vielseitig und zukunftsorientiert der Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klima-Technik in der Praxis wirklich ist. Dabei hatten sie bereits ein paar Hürden genommen: Zunächst setzten sie sich im „Praktischen Leistungswettbewerb“ ihrer Innung, in weiteren Schritten in überregionalen Wettbewerben auf Landesebene durch, um schließlich zur Deutschen Meisterschaft zugelassen zu werden.
Die Aufgabenstellung des Bundeswettbewerbes hatte es in sich: Es galt unter Zeitdruck eine vollständige Bad-Installation mit Trinkwasser- und Abwasserverrohrung, WC-, Waschbeckenelementen sowie eine komplette Heizungsinstallation in der Form des Düsseldorfer Fernsehturms zu errichten. Nur von einem Absperrband getrennt und vor den Augen der Besucher arbeiteten die Talente eineinhalb Tage lang an ihrem Werkstück. Am Ende wurden Maßgenauigkeit und Dichtigkeit der gesamten Installation vom Expertenteam geprüft. André Schnabel, Mitglied der Expertenjury und Deutscher Nationaltrainer der Anlagenmechaniker SHK, fasste die Situation wie folgt zusammen: „Für die Jungs ist es schon stressig, in der Öffentlichkeit unter Leistungsdruck zu stehen. Sie haben trotzdem alle einen tollen Job gemacht. Während der zwei Tage hatte das Expertenteam keinen Favoriten, aber zwei, drei Talente hatten sich schon während des Wettkampfes deutlicher hervorgetan, als andere. Am Ende haben nur die reinen Punkte gezählt.“
Die begleitende Haustechnikausstellung in den Gängen und im Außenbereich des Berufsbildungszentrums sorgte für einen besonderen Rahmen. Hier konnte man das thematische Spannungsfeld zwischen handwerklichem Know-how, Technik, Design und Funktion anhand von neuesten Branchenprodukten und -services in Augenschein nehmen und selbst ausprobieren. 32 Aussteller präsentierten hier modernes Heizen, Lüften, Kühlen, Regeln wie auch anspruchsvolle Sanitärtechnik und B2B-Services für das SHK-Handwerk.
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima war mit seinem neuen Messekonzept zur Bewerbung des Ausbildungsberufes vor Ort vertreten. Unter dem Motto „Anleiten und Ausprobieren“ presste Standbetreuer Horst Vetter mit etlichen Jugendlichen Fittinge und bog unzählige Kupferleitungen zu Buchstaben. Nebenbei wurden Infos zum Ausbildungsberuf vermittelt und der Einstieg in die Branche erklärt: „Die Resonanz der jungen Leute war sehr gut. Wir waren richtig beschäftigt und mussten zwischenzeitlich Material nachordern. An der Werkbank, den Montage- und Infowänden gab es keinerlei Berührungsängste. Einige Schüler hatten sich sogar spontan für ein Praktikum interessiert,“ erklärte Horst Vetter zufrieden.
Für viele Industriepartner ist es eine Ehrensache bei der Deutschen Meisterschaft präsent zu sein, so beispielsweise auch für die Firma Viega. Stephan Luke, Leiter Vertriebsinnendienst, formuliert sein Engagement folgendermaßen: „Der Demografische Wandel hat die SHK-Branche immer stärker im Griff. Auch die beteiligte Industrie ist darauf angewiesen, dass in Zukunft qualifizierte Fachkräfte hochwertige Produkte und Systeme verbauen. Die Deutsche Meisterschaft ist die ideale Plattform, um den Anlagenmechaniker SHK als attraktiven Ausbildungsberuf der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir unterstützen das gerne.“
Die Firma Buderus war bei der Deutschen Meisterschaft über den Ausstellungsstand hinaus sogar mit einem Moderatorenteam präsent. An beiden Tagen führten Sandra Riggio (Regionales Marketing) und Dirk Nitschke (Leiter der regionalen technischen Leiter) live durch die Aufgabenstellungen des Wettbewerbs und interviewten stündlich Aussteller, Experten und Gäste. Bei der Abendveranstaltung mit anschließender Siegerehrung moderierte dann Bereichsleiter Vertrieb (West), Stefan Weber: „In unserer Branche bedingen sich anspruchsvolles Handwerk und innovative Produkte. Für Buderus ist es sehr wichtig, junge Menschen zu unterstützen und für zukunftsweisende Systemlösungen (Hard- und Software) zu begeistern. Es ist großartig zu sehen, wie die Talente in diesen zwei Tagen ihre große Leidenschaft für den Beruf des Anlagenmechanikers bewiesen haben.“
Im kommenden Jahr wird die Deutsche Meisterschaft erneut im Rahmen der Fachmesse GET-Nord in Hamburg ausgetragen. Sofern sie und ihre Firmen sich bereit erklären, geht es für Pascal Schreiter, Timo Römer und Benedikt Geldner nun ins Trainingslager für die kommende Ausscheidung der Euroskills im Rahmen der IFH Intherm im Frühjahr 2018.
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Pokal- und Checkübergabe an den Deutschen Meister SHK. Hier zu sehen sind (v.l.n.r.) Hans-Werner Eschrich (Innung Düsseldorf), Christoph Theelen (ZVSHK), Norbert Borgmann (ZVSHK) und Pascal Schreiter.
Die drei Platzierten der Deutschen Meisterschaft SHK: Sieger Pascal Schreiter aus Aue in Sachsen (links), Drittplatzierter Benedikt Geldner aus Bad Staffelstein in Bayern (Mitte) und Vizemeister Timo Römer aus Saarbrücken im Saarland (rechts).
Pascal Schreiter aus Sachsen ist Deutscher Meister SHK 2017. Hier ist er zu sehen (2.v.r.) mit Bundestrainer André Schnabel (2.v.l.) mit zwei weiteren Experten vor seinem Siegerwerkstück.
Konzentriert bei der Arbeit. Auch für Vorgehensweise und Arbeitsschutz gab es Punkte von der Expertenjury.
Pascal Schreiter am ersten von zwei Wettkampftagen in seinem Arbeitsbereich. Hinter ihm ist sein Werkstück zu sehen.